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Vor einem neuen Abschnitt

Wir waren lange nicht mehr hier. Was vor allem daran gelegen hat, dass wir bis 21.12.2018 in der Klinik waren. Insgesamt 17 Wochen mit vier Wochen Unterbrechung. Das war eine lange und anstrengende Zeit.

Aber auch eine Zeit, die uns viel gebracht hat. Verständnis. Stabilität. Vieles ist, vor allem denke ich durch die Abgeschiedenheit vom Alltag und durch sehr wertvolle therapeutische Begleitung, wirklich gesackt. Vieles ist bis in alle Schichten unseres Seins gereicht worden.

Die Diagnose DIS und PTBS sind "offiziell". Keiner kann mehr leugnen….

 

 

Die Wochen nach dem Jahreswechsel haben wir gebraucht, um an zu kommen, wieder im realen Leben zu sein. Wieder in der Familie. Und ab Januar gab es viel neu zu organisieren, vor allem die weitere Therapie.

 

Als ich diese Seite hier angefangen habe, war mir sicher schon klar, dass es uns gibt und für mich war das an vielen Stellen schon Alltag. Aber eben nicht für alle von uns. Insofern schreibe ich nicht mehr alleine hier, sondern auch andere schreiben, oder stiften Gedanken.

 

Ich werde versuchen, alle potentiellen Leser ab zu holen. Ich versuche kenntlich zu machen, wer wann schreibt. Ich werde vielleicht auch die Vorstellung anpassen, sodass alle Teile, die zumindest die es wollen, vorgestellt werden.

Ich habe auch ein System-Übersichtsbild, aber ich bin nicht sicher, ob das hier hingehört, doch recht öffentlich.

Wir werden es sehen.

 

Der Klinikabschnitt ist vorbei und ich zehre jetzt noch von den Eindrücken. Meine Therapeutin, die uns in den letzten Jahren begleitet hat, werden wir verlassen und zu einer Therapeutin wechseln, die sich mit dem Viele-Sein auskennt. Auch das war ein Grund, warum es so lange still hier war, der Wechsel ist nicht einfach, aber inzwischen kommen alle damit klar.

 

Und dann brauchten wir auch noch die Pause, denn auch das Arbeitsleben wollte wieder organisiert werden. Ja, wir arbeiten wieder. Nach acht Monaten. Nach der Wiedereingliederung, in der wie im Moment gerade sind, war es dann fast ein Jahr, wo die Arbeit wenig im Fokus gestanden hat. Was anfangs doch recht unvorstellbar war, für manchen Anteile, war einfach nur gut und richtig.

 

Wir wissen immer noch nicht genau für wen wir das hier alles machen. Viel ist einfach für uns, um einiges fest zu halten. Gerade in den letzten Wochen habe ich gemerkt, wie wertvoll es war, dass ich so viele Gedanken der letzten zwei Jahre aufgeschrieben habe. So kann ich vieles einfach noch mal nachvollziehen, vor allem, weil eben Anteile ganz unterschiedliche Ansichten und auch Empfindungen haben. Wenn ich jetzt Texte lese, kann ich oft erkennen, wann welcher Gedanke von wem gefärbt ist. Das konnte ich vorher nicht. Jetzt ist viel mehr Klarheit da. Manches hat sich auch mehr separiert und manches kommt mir jetzt eher fremd vor, aber nicht falsch.

 

Und irgendwie mach ich es doch auch für andere, auch wenn es nicht wirklich Menschen gibt, die das alles lesen. Rein theoretisch ist es öffentlich, aber wer findet das schon...

Dennoch, vieles ist einfach nicht mal eben, verbal im Gespräch in Worte gefasst, sondern braucht Zeit und Ruhe. Auf diesem Weg kann jeder, der was wissen will über uns, über DIS über Trauma und Traumafolgestörung und was es heißt damit zu leben, in seinem Tempo vorgehen.

 

Ich habe jetzt so oft und so viel gehört, ich habe so vieles von Dir/Ihnen gelernt, dass ich ein einfach weiter mache und meine Gedanken anderen zur Verfügung stellen werde.

 

Ela +

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